Blutzusammensetzung
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Zusammensetzung

Zusammensetzung des Blutes

Beim Erwachsenen beträgt der Anteil des Blutes am Körpergewicht ca. elf Prozent, was einer Flüssigkeitsmenge von 4,5 bis 6 Litern entspricht.
Blut besteht größtenteils aus einer
- gelblichen Flüssigkeit, dem Plasma. Darin schwimmen Millionen von Zellen, die insgesamt
  etwa 45 Volumenprozent des Blutes ausmachen.

Blutplasma
Das Blutplasma besteht vorwiegend (ca. 90 Prozent) aus Wasser. Der Rest besteht aus einer Vielzahl von Substanzen, die für den Organismus meist lebenswichtig sind. Dazu gehören neben Proteinen, Hormonen, Enzymen und Salzen, Zucker, Fette, Aminosäuren, sowie Abfallprodukte des Stoffwechsels wie Harnstoff und Kreatin.

In dem Plasma schwimmen zudem noch die Blutkörperchen. Ein Kubikmillimeter menschliches Blut enthält ungefähr:
 - 5.000.000 rote Blutkörperchen (Zellen),
Erythrozyten genannt,
 - 5 000 bis 10 000 weiße Blutkörperchen, die
Leukozyten, und zwischen
 - 200 000 und 300 000 Blutplättchen, die
Thrombozyten.

Daneben gibt es Fibrinogen und Prothrombin, beides Proteine, welche die Blutgerinnung ermöglichen.

Erythrozyten
Erythrocyten (rote Blutkörperchen) sind rote, runde Scheibchen, die oben und unten eingedellt sind. Beim Menschen und bei den meisten Wirbeltieren besitzen rote Blutkörperchen keinen Zellkern. Seine rote Farbe verdankt das Blut dem Hämoglobin, einem eisenhaltigen Protein, das in den roten Blutkörperchen vorkommt. Hämoglobin bindet in der Lunge den Sauerstoff, gibt ihn in den Kapillaren an die Zellen ab und nimmt dafür Kohlendioxid auf, das bei der Zellatmung frei wird. In den Lungen wird Kohlendioxid wieder gegen den Sauerstoff ausgetauscht.

Leukozyten
Leukocyten (weiße Blutkörperchen) sind Blutzellen, die einen Zellkern besitzen. Da sie an sich farblos sind, bezeichnet man die verschiedenen Typen nach ihrer Färbbarkeit bzw. ihrem Aussehen unter dem Mikroskop: Nach der Struktur des Kernes unterscheidet man zwei Untergruppen, die granulären (gekörnten) und die agranulären (ungekörnten) Leukozyten.
Die granulären Leukozyten besitzen große, ausgefranste Kerne und lassen sich nach ihrer Färbbarkeit und Funktion in folgende Typen unterteilen:
 - Neutrophile (nicht färbbare) Leukozyten bekämpfen, „fressen” Bakterien.
 - Eosinophile (lassen sich mit Eosin rot färben) Leukozyten vermehren sich
   stark bei Infektionen und Allergien.
 - Basophile (Anfärbung mit basischen Farbstoffen) Leukozyten produzieren Heparin (einen
   Stoff, der die Blutgerinnung hemmt) und Histamin, ein Hormon, das Entzündungen fördert.
Zudem gehören zu den Leukozyten Teile des Immunsystems.
Zu nennen sind wesentlich zwei Gruppen:
 - Lymphozyten: Sie produzieren Antikörper gegen körperfremde Stoffe (Antigene)
und die weniger zahlreichen
 - Monozyten: Sie beseitigen Fremdstoffe hauptsächlich bei chronischen Infektionen.

Thrombozyten
Blutplättchen sind kleine, runde Körper ohne Zellkern. Ihr Durchmesser ist ein Drittel so groß wie der von Erythrozyten. Bei Verletzungen legen sie sich über das „Leck” im Blutgefäß und verstopfen es. Gleichzeitig produzieren sie Enzyme, die für die Bildung von Thromboplastin, der Vorstufe einer Wundkruste, wichtig sind. Thrombozyten unterstützen außerdem die Immunabwehr, indem sie durch Endozytose Fremdstoffe aufnehmen.

Blutgerinnung
Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften von Blut ist die Eigenart zu gerinnen (koagulieren), sobald es aus dem Körper tritt. (Blutung: Unter Blutung versteht man den Verlust von Blut aus Blutgefäßen, verursacht durch krankhafte Gefäßveränderungen oder durch eine Verletzung.) Innerhalb des Körpers kann Blut gerinnen, wenn Gewebe durch Stoß, Riss oder sonstige Einwirkung zerstört worden ist. Innerhalb der Blutgefäße bleibt Blut normalerweise flüssig. Wird Blut dem Körper ohne gerinnungshemmende Zusätze entnommen, so wird es bald zu einer viskosen, gallertartigen roten Masse, die in einer durchsichtigen, gelblichen Flüssigkeit, dem Serum, schwimmt.

Geronnenes Blut besteht aus Blutkörperchen, die miteinander durch feine Fasern vernetzt sind. Diese Fasern bestehen aus Fibrin, einem Protein, das im Moment der Gerinnung aus seiner Vorform, dem Fibrinogen, unter Einwirkung des Enzyms Thrombin entsteht.
Auch das Thrombin entsteht erst während des Gerinnungsprozesses aus dem im Blut befindlichen Prothrombin durch das Zusammenwirken von Thrombozyten und Substanzen, die das verletzte Gewebe ausscheidet. Fehlt eines dieser Elemente, so ist der Gerinnungsprozess gestört.

Blutbildung und Blutreaktionen
Erythrozyten entstehen laufend neu im Knochenmark. Sie haben eine mittlere Lebensdauer von 120 Tagen. Danach gehen sie zugrunde und werden von der Milz absorbiert. Die granulierten Leukozyten stammen ebenfalls aus dem Knochenmark. Lymphozyten werden dagegen im Thymus, in den Lymphdrüsen und im übrigen Lymphgewebe gebildet. Thrombozyten stammen aus dem Knochenmark. Diese Bestandteile des Blutes verbrauchen sich schnell und müssen kontinuierlich neu gebildet werden. Die Bestandteile des Plasmas stammen aus unterschiedlichen Bereichen des Körpers: Albumin und Fibrinogen werden in der Leber gebildet. Diese speichert auch Zucker und liefert wichtige Elemente wie Natrium, Kalium und Calcium. Die Hormone, die im Plasma vorkommen, stammen aus den endokrinen Drüsen. Einige der Proteine werden von Lymphozyten und Plasmazellen produziert. Andere Bestandteile des Blutes werden aus dem Verdauungstrakt gewonnen.

Fragen:

    - Woraus besteht das Blut größtenteils?
    - Wieviel Liter Blut enthält der Körper eines Erwachsenen im Durchschnitt?
    - Wie hoch ist der Prozentsatz von Wasser am Blutplasma?
    - Was ist neben Wasser an meist lebenswichtigen Substanzen im Blut.
    - Nenne die im Blut enthaltenen Blutkörperchen und deren jeweilige Anzahl.
    - Nenne die jeweiligen Aufgaben der Blutkörperchen!
    - Was versteht man unter ´Blutgerinnung´?
    - Warum ist diese Eigenschaft des Blutes für uns so wichtig?

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